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Veranstaltung

Konzert für die Nikolaikirche

»Klingendes Porzellan hilft Porzellankirche.«
Benefizkonzerte für die Nikolaikirche Meißen

Freitag, den 03. Oktober 2025

Ein weltweit einzigartiges Kunst- und Erinnerungsensemble ist stark gefährdet: die Nikolaikirche in Meißen. Ihr Innenraum ist mit aufwändigen Porzellanelementen und Figuren aus der Porzellan-Manufaktur Meissen gestaltet. Sie benötigt dringend eine umfassende Sanierung. Um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln, finden am 3. Oktober 2025 zwei Benefizkonzerte in Meißen statt.

Ein weltweit einzigartiges Kunst- und Erinnerungsensemble ist stark gefährdet: die Nikolaikirche in Meißen. Ihr Innenraum ist mit aufwändigen Porzellanelementen und -figuren aus der Porzellan-Manufaktur Meissen gestaltet. Sie benötigt dringend eine umfassende Sanierung. Um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln, finden am 3. Oktober 2025 zwei Benefizkonzerte in Meißen statt.


Im Jahr 1929 wurde die Nikolaikirche als Kriegergedächtnisstätte eingeweiht. Vierzehn aufwändig mit Meissener Porzellan verzierte Epitaphe erinnern an die Meißner Opfer des Ersten Weltkriegs. Auf insgesamt 1815 kleinen Porzellantafeln erscheinen die Namen der Kriegsopfer mit Sterbedatum, handgemalt in roter Farbe. Die Tafeln sind von kunstvoll modellierten Bordüren eingerahmt, dazwischen regelmäßig angeordnet kleine, trauernde Kinderfiguren, rechts und links daneben große fackeltragenden Frauenfiguren aus Porzellan, die mit ihren nackten Füßen Schwerter zertreten  – ein eindrucksvolles Symbol für Frieden. Im Altarraum stehen zwei monumentale, überlebensgroße Porzellanfiguren: Mütter, die ihre Kinder unter ihrem Umhang schützen. Dieses Ensemble, welches sich ausschließlich auf die Trauer und das Gedenken an die Toten bezieht, gilt weltweit als einzigartig.


Doch das Denkmal ist bedroht: Durch aufsteigende Feuchtigkeit in den Kirchenwänden, verstärkt durch das Hochwasser der Triebisch im Jahr 2002, sind die metallenen Verankerungen hinter den Porzellanteilen korrodiert. Der entstehende Rost lässt das Volumen wachsen, verursacht Risse und führt im Extremfall zum Absprengen der wertvollen Teile. Eine Sanierung ist dringend erforderlich.
Im September beginnen erste Untersuchungen, um ein geeignetes Restaurierungskonzept zu entwickeln. Die Finanzierung dieser Untersuchungsphase ist gesichert. Mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten – dem Austausch der rostigen Anker durch Edelstahl und dem Ersatz bzw. der Restaurierung beschädigter Porzellanelemente – sind enorme finanzielle Aufwendungen verbunden.

Ein weltweit einzigartiges Kunst- und Erinnerungsensemble ist stark gefährdet: die Nikolaikirche in Meißen. Ihr Innenraum ist mit aufwändigen Porzellanelementen und -figuren aus der Porzellan-Manufaktur Meissen gestaltet. Sie benötigt dringend eine umfassende Sanierung. Um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln, finden am 3. Oktober 2025 zwei Benefizkonzerte in Meißen statt.

Zur Unterstützung der Restaurierung finden daher am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober 2025, zwei besondere Benefizkonzerte statt:

  • 16:00 Uhr auf dem Markt in der Meißner Altstadt zu hören: Live-Konzert –Porzellanglockenspiel im Turm der Frauenkirche Meißen.
    Der ehemalige Thomaer, Kapellmeister, Carilloneur und Organist Martin Stephan bringt das seltene Instrument aus Meissener Porzellan mit bekannten Melodien 45 Minuten lang zum Klingen. Um Spenden wird gebeten.
  • 18:00 Uhr: Orgelkonzert in der Frauenkirche Meißen, bei dem auch das neue Porzellanpfeifen-Register der Jehmlich-Orgel zu hören ist – eine klangliche Besonderheit mit Bezug zur einzigartigen Porzellankunst der Region. Ebenfalls gespielt von Martin Stephan.
    Eintritt 15 €, ermäßigt 12 € (Schüler, Studenten, Erwerbslose)
    Kinder bis 10 Jahre freier Eintritt
    Karten sind erhältlich in der Frauenkirche, in der Tourist-Information Meißen Markt 3 oder an der Abendkasse.
  • Zusätzlich wird um 15 Uhr in der Nikolaikirche am Neumarkt 29  eine 30-minütige, kostenlose Führung angeboten. Um Spenden wird gebeten!  

Der Gesamterlös fließt in die Sanierung der Nikolaikirche. Die Veranstalter rufen alle Musik- und Kulturliebhaber, Geschichtsinteressierte und Freunde des Meissener Porzellans auf, die beiden Konzerte zu besuchen und das einzigartige Kulturerbe Nikolaikirche zu unterstützen.

Eine Kooperation der Kirchgemeinde St. Afra und der Stadt Meißen.

Veranstalter

Kirchgemeinde Sankt Afra Meißen

Nikolaikirche Meißen
Neumarkt 29
01662 Meißen

03521 453832

info@sankt-afra-meissen.de

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Pressemitteilung

Gelungene Restaurierung

Presseinformation vom 07.06.2021

In den vergangenen zwei Jahren wurde die Jehmlich-Orgel in der Meißner Frauenkirche einer Generalinstandsetzung unterzogen.

Ursprünglich war ein Orgel-Neubau geplant. Nach der überraschenden Unterschutzstellung des Instrumentes durch die Denkmalbehörde im Jahr 2015 entschied sich die Kirchgemeinde für die Restaurierung. In einem weiteren Bauabschnitt soll ein Orgelwerk aus Meissener Porzellan-Orgelpfeifen hinzukommen. Letztere wurden vom ehemaligen künstlerischen Leiter in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, Herrn Ludwig Zepner, gemeinsam mit der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH entwickelt. Zepners Wunsch war es, Porzellanpfeifen im Kirchenraum erstmals in der Meißner Frauenkirche zu installieren, in deren Turm bereits seit 1929 das erste abstimmbare Glockenspiel aus echtem „Meissner“ hängt.

Die Restaurierung wurde von der renommierten Dresdner Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH ausgeführt. Begleitet wurden die umfangreichen Arbeiten vom Verpflichteten Orgelsachverständigen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Herrn Holger Gehring. Er ist Organist an der Dresdner Kreuzkirche.

Unterstützung fand das Team der Firma Jehmlich auch bei Herrn Reinhard Schäbitz, Intonateur und Fachmann für historische Pfeifen. Er untersuchte die Orgel auf historisches Pfeifenmaterial und ordnete 96 noch vorhandene Pfeifen dem Orgelneubau von 1670 durch Christoph Donati (Leipzig) zu. Hierbei dürfte es sich um die ältesten, noch in Sachsen erhaltenen Orgelpfeifen handeln.

Die umfangreiche Restaurierung und Wiederherstellung der historisch wertvollen Orgel wurde dank großzügiger Unterstützung möglich. Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Afra dankt allen, die daran mitgewirkt haben, insbesondere

  • der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens,
  • der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien (BKM) für die Förderung mit Mitteln aus dem Denkmalschutzsonderprogramm VII
  • sowie dem Freistaat Sachsen für die entsprechende Kofinanzierung,
  • der Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Meißen mit Hilfe des PS-Lotterie-Sparens,
  • dem Förderverein Frauenkirche Meißen e.V.
  • und zahlreichen Firmen- und Privatspendern.

Das Orgelprojekt für die Frauenkirche wurde von vielen Seiten positiv bewertet und verfolgt. So konnte bereits 2013 Dr. Thomas de Maizière als Schirmherr gewonnen werden. Ebenso waren die Sparkasse Meißen und der Förderverein Frauenkirche Meißen e.V. von Anfang an mit im Boot und zur Unterstützung bereit. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung stellte gemeinsam mit der Sparkasse Meißen umfangreiche Mittel für die Rekonstruktion des historischen Spieltisches zur Verfügung. In mehreren Spendenaktionen akquirierte der Förderverein Frauenkirche Meißen e.V. Gelder zur Finanzierung der bereits ausgeführten Vorbereitungsarbeiten für das spätere Porzellanwerk.

Blick nach vorn

Nach Abschluss der Restaurierung gilt es nun, nach vorne zu blicken. Denn ein außergewöhnlich innovativer Bauabschnitt steht noch bevor: Die Ergänzung des historischen Orgelbestandes mit einem Register aus Meissener Porzellan.

In der Frauenkirche Meißen soll die weltweit erste Kirchenorgel mit einem Register aus Meissener Porzellan gebaut werden. Die Technologie wurde möglich durch den Porzellangestalter Ludwig Zepner, dem im Jahre 2000 die Herstellung von Porzellanpfeifen in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen gelang.

Bisher existiert weltweit noch kein Porzellanpfeifenwerk in einer Kirche.

Die Frauenkirche Meißen ist geradezu prädestiniert dafür. Seit ihrem Bestehen ist sie Bürgerkirche und damit kulturelles Zentrum der Stadt. Heute wird die Kirche am Markt auch als touristisches Highlight wahrgenommen, insbesondere durch die Möglichkeit der Turmbesteigung.

Das Instrument Orgel und der Werkstoff Porzellan als traditionelle Elemente sollen auf ganze neue Weise kombiniert und zusammengeführt werden. Meißen wird um eine Sehenswürdigkeit reicher, aber auch die christliche Kultur und die daraus resultierenden Werte können so auf neuen Wegen tradiert und vermittelt werden.

Für die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Afra spielt Meissener Porzellan seit langem eine wichtige Rolle. Bemerkenswert ist nicht nur die wertvolle Porzellanausstattung in der Nikolaikirche (große Figuren aus Porzellan, porzellinerne Wandtafeln), sondern insbesondere das erste spielbare Glockenspiel aus Meissener Porzellan im Frauenkirchturm, dessen Choräle seit 1929 mehrmals täglich über Meißen erklingen.

Zum Stadtjubiläum 2029 könnten so in Analogie dazu auch die weltweit ersten Orgelpfeifen aus Porzellan in einer Kirche zum „guten Ton“ in Meißen beitragen.

Vorbereitende Arbeiten für die Anbindung der Porzellanpfeifen an den Orgelbestand sind bereits im Zuge der Restaurierung erfolgt. Zum heutigen Pressetermin wird am Spieltisch ein handbemaltes Schild aus echtem „Meissner“ angebracht, das die spätere Registerwippe kennzeichnet. Es wurde in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen handbemalt und kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Afra Meißen
Markt 10
01662 Meißen

Ina Heß

Ina.hess@frauenkirche-meissen.de

Tel. 03521 4070014