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Verleih uns Frieden gnädiglich

Benefizkonzert für das
Porzellanwerk der Frauenkirche

„Verleih uns Frieden gnädiglich“

am 13. Oktober, 17.00 Uhr in der Frauenkirche Meißen

mit Werken von
Johann Sebastian Bach,
Rainer Hrasky,
Max Reger
sowie Improvisationen.

An der Orgel: Dietmar Hiller, Berlin

Karten: 15,00 Euro, erm. 12,00 Euro
An der Abendkasse oder im Vorverkauf in der Touristinformation Meißen, Tel. 03521 467400

Dietmar Hiller – Leben und Wirken

Nach dem Abitur an der musikalisch geprägten Georg-Friedrich-Händel-Oberschule studierte Hiller ab 1976 Musikwissenschaft
an der Humboldt-Universität zu Berlin und schloss das Studium 1981 mit dem Diplom ab. 1984 promovierte er zum Doktor der Philosophie.
Ein Orgelstudium bei Kirchenmusikdirektor Erich Piasetzki von 1977 bis 1984 ergänzte seine künstlerische Ausbildung.
1987 nahm er am Improvisationswettbewerb für junge Organisten in Halle (Saale) teil.
Seit 1984 ist Hiller Dramaturg am Konzerthaus Berlin (Schauspielhaus am Gendarmenmarkt). Sein Tätigkeitsprofil umfasst Programmplanung und -verhandlung, Erstellung
und Redaktion von Programmheften, Konzerteinführungen,
Nachgespräche und inhaltliche Mitarbeit in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Seit 1988 hat er einen Lehrauftrag für Musikgeschichte an der Hochschule für Musik Berlin. Seine Schwerpunkte sind die frühe
Musikgeschichte sowie Spezialkurse in Kirchenmusik und Musica Antiqua. Seit 1995 ist er Gemeindeorganist der Katholischen Akademie St. Thomas von Aquin und der Deutschen Bischofskonferenz. Von 1987 bis 1989 war er zudem zusammen mit Frank Müller aus Magdeburg Carillonneur am Französischen
Dom und an der Nikolaikirche. 2003 wurde er in die Jury Chöre des Landes Berlin berufen, der er bis 2015 angehörte. Hiller ist als Dozent und Konzertorganist im In- und Ausland tätig
(Konzerte u.a. in Polen, Tschechien, Frankreich, Schweiz, Brasilien).

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Pressemitteilung

Gelungene Restaurierung

Presseinformation vom 07.06.2021

In den vergangenen zwei Jahren wurde die Jehmlich-Orgel in der Meißner Frauenkirche einer Generalinstandsetzung unterzogen.

Ursprünglich war ein Orgel-Neubau geplant. Nach der überraschenden Unterschutzstellung des Instrumentes durch die Denkmalbehörde im Jahr 2015 entschied sich die Kirchgemeinde für die Restaurierung. In einem weiteren Bauabschnitt soll ein Orgelwerk aus Meissener Porzellan-Orgelpfeifen hinzukommen. Letztere wurden vom ehemaligen künstlerischen Leiter in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, Herrn Ludwig Zepner, gemeinsam mit der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH entwickelt. Zepners Wunsch war es, Porzellanpfeifen im Kirchenraum erstmals in der Meißner Frauenkirche zu installieren, in deren Turm bereits seit 1929 das erste abstimmbare Glockenspiel aus echtem „Meissner“ hängt.

Die Restaurierung wurde von der renommierten Dresdner Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH ausgeführt. Begleitet wurden die umfangreichen Arbeiten vom Verpflichteten Orgelsachverständigen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Herrn Holger Gehring. Er ist Organist an der Dresdner Kreuzkirche.

Unterstützung fand das Team der Firma Jehmlich auch bei Herrn Reinhard Schäbitz, Intonateur und Fachmann für historische Pfeifen. Er untersuchte die Orgel auf historisches Pfeifenmaterial und ordnete 96 noch vorhandene Pfeifen dem Orgelneubau von 1670 durch Christoph Donati (Leipzig) zu. Hierbei dürfte es sich um die ältesten, noch in Sachsen erhaltenen Orgelpfeifen handeln.

Die umfangreiche Restaurierung und Wiederherstellung der historisch wertvollen Orgel wurde dank großzügiger Unterstützung möglich. Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Afra dankt allen, die daran mitgewirkt haben, insbesondere

  • der Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens,
  • der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien (BKM) für die Förderung mit Mitteln aus dem Denkmalschutzsonderprogramm VII
  • sowie dem Freistaat Sachsen für die entsprechende Kofinanzierung,
  • der Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Meißen mit Hilfe des PS-Lotterie-Sparens,
  • dem Förderverein Frauenkirche Meißen e.V.
  • und zahlreichen Firmen- und Privatspendern.

Das Orgelprojekt für die Frauenkirche wurde von vielen Seiten positiv bewertet und verfolgt. So konnte bereits 2013 Dr. Thomas de Maizière als Schirmherr gewonnen werden. Ebenso waren die Sparkasse Meißen und der Förderverein Frauenkirche Meißen e.V. von Anfang an mit im Boot und zur Unterstützung bereit. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung stellte gemeinsam mit der Sparkasse Meißen umfangreiche Mittel für die Rekonstruktion des historischen Spieltisches zur Verfügung. In mehreren Spendenaktionen akquirierte der Förderverein Frauenkirche Meißen e.V. Gelder zur Finanzierung der bereits ausgeführten Vorbereitungsarbeiten für das spätere Porzellanwerk.

Blick nach vorn

Nach Abschluss der Restaurierung gilt es nun, nach vorne zu blicken. Denn ein außergewöhnlich innovativer Bauabschnitt steht noch bevor: Die Ergänzung des historischen Orgelbestandes mit einem Register aus Meissener Porzellan.

In der Frauenkirche Meißen soll die weltweit erste Kirchenorgel mit einem Register aus Meissener Porzellan gebaut werden. Die Technologie wurde möglich durch den Porzellangestalter Ludwig Zepner, dem im Jahre 2000 die Herstellung von Porzellanpfeifen in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen gelang.

Bisher existiert weltweit noch kein Porzellanpfeifenwerk in einer Kirche.

Die Frauenkirche Meißen ist geradezu prädestiniert dafür. Seit ihrem Bestehen ist sie Bürgerkirche und damit kulturelles Zentrum der Stadt. Heute wird die Kirche am Markt auch als touristisches Highlight wahrgenommen, insbesondere durch die Möglichkeit der Turmbesteigung.

Das Instrument Orgel und der Werkstoff Porzellan als traditionelle Elemente sollen auf ganze neue Weise kombiniert und zusammengeführt werden. Meißen wird um eine Sehenswürdigkeit reicher, aber auch die christliche Kultur und die daraus resultierenden Werte können so auf neuen Wegen tradiert und vermittelt werden.

Für die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Afra spielt Meissener Porzellan seit langem eine wichtige Rolle. Bemerkenswert ist nicht nur die wertvolle Porzellanausstattung in der Nikolaikirche (große Figuren aus Porzellan, porzellinerne Wandtafeln), sondern insbesondere das erste spielbare Glockenspiel aus Meissener Porzellan im Frauenkirchturm, dessen Choräle seit 1929 mehrmals täglich über Meißen erklingen.

Zum Stadtjubiläum 2029 könnten so in Analogie dazu auch die weltweit ersten Orgelpfeifen aus Porzellan in einer Kirche zum „guten Ton“ in Meißen beitragen.

Vorbereitende Arbeiten für die Anbindung der Porzellanpfeifen an den Orgelbestand sind bereits im Zuge der Restaurierung erfolgt. Zum heutigen Pressetermin wird am Spieltisch ein handbemaltes Schild aus echtem „Meissner“ angebracht, das die spätere Registerwippe kennzeichnet. Es wurde in der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen handbemalt und kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Afra Meißen
Markt 10
01662 Meißen

Ina Heß

Ina.hess@frauenkirche-meissen.de

Tel. 03521 4070014